Neubaugebiet: Vor- und Nachteile für den Hausbau

Neubaugebiet

Neubaugebiete sind ein spannendes Thema – besonders für Familien, junge Paare und alle Menschen, die sich den Traum vom Eigenheim erfüllen möchten. Auf der Suche nach einem Bauplatz stellen Neubaugebiete eine attraktive Möglichkeit für Ihr zukünftiges Zuhause dar. Allerdings gibt es dabei nicht nur Vorteile, sondern auch wichtige Vorschriften, die Sie kennen sollten, um böse Überraschungen zu vermeiden. Wer gut informiert ist, kann nicht nur den richtigen Bauplatz im Neubaugebiet finden, sondern auch von den Vorteilen der beliebten Wohnsiedlungen profitieren. 

Wir erklären, was genau ein Neubaugebiet auszeichnet, welche Regeln und Chancen auf Sie warten und worauf Sie beim Kauf eines Grundstücks achten sollten. Außerdem haben wir die wichtigsten Vorteile und Nachteile von Neubaugebieten im Überblick, damit Ihnen die Entscheidung so leicht wie möglich fällt.

Was versteht man unter einem Neubaugebiet?

Ein Neubaugebiet ist ein klar definiertes Gebiet, das für den Neubau von Wohnhäusern und anderen Gebäuden ausgewiesen wird. Es befindet sich in der Regel am Stadtrand oder in neuen Siedlungsbereichen und ist von der Gemeinde oder Stadt für die Erschließung vorgesehen. Neubaugebiete müssen bestimmte Kriterien erfüllen, wie beispielsweise die Versorgung mit Strom, Wasser und Abwasser sowie eine festgelegte Erschließung der Straßen und Wege. Oft sind diese Gebiete speziell für den Bau von Einfamilienhäusern oder Reihenhäusern vorgesehen und bieten klare rechtliche Vorgaben hinsichtlich der Gestaltung und Nutzung aller vorhandenen Grundstücke.

Regeln und Bauvorschriften im Neubaugebiet

Wenn Sie Ihr Haus in einem Neubaugebiet bauen möchten, können Sie nicht frei entscheiden, wie Ihr künftiges Heim aussehen soll. Es gibt einige Regeln und Bauvorschriften, die für das gesamte Neubaugebiet gelten und Ihre Möglichkeiten begrenzen. Ziel dieser Vorgaben ist es, Struktur und Harmonie zu sichern – sowohl für die Ästhetik der Wohnsiedlung, als auch für das Miteinander der Bewohner. Die folgenden Regeln und Bauvorschriften nehmen besonders großen Einfluss auf Ihr Bauvorhaben:

  • Bebauungsplan: Der Bebauungsplan legt die maximale Größe und die Geschossflächenzahl von künftigen Häusern fest. Außerdem gibt er Informationen zur Grenzbebauung, sprich welche Abstände zu den Nachbargrundstücken einzuhalten sind. Der Bebauungsplan verhindert eine Überbauung und sorgt für ein einheitliches Erscheinungsbild.
  • Dachform und Materialien: Oft gibt es Vorschriften zur Form und Farbe der Dächer sowie zu den verwendeten Baumaterialien. Dies soll die optische Einheitlichkeit im Neubaugebiet gewährleisten.
  • Grundflächenzahl (GRZ): Die Grundflächenzahl gibt vor, wie viel Prozent des Baugrundstücks bebaut werden dürfen. Dadurch wird eine Übernutzung des Bauplatzes verhindert und Grünflächen erhalten.
  • Gestaltung der Außenanlagen: Es gibt oft Vorgaben zur Gestaltung von Gärten, Zäunen und Garagen. Dies soll ein ästhetisches Gesamtbild im Neubaugebiet sicherstellen.

Neubaugebiet Häuser

Das bietet Ihnen ein Neubaugebiet

Neubaugebiete bieten Bauherren nicht nur klare Bauvorschriften, sondern auch zahlreiche Chancen und Entlastungen. Die Gebiete sind speziell für den Bau von Häusern konzipiert und bieten unter anderem eine moderne Infrastruktur. Außerdem profitieren Sie von einer durchdachten Planung und von verschiedenen Dienstleistungen, die speziell auf die Bedürfnisse von Neubaugebieten zugeschnitten sind. Vor allem die folgenden Chancen unterscheiden Neubaugebiete oft von anderen Bauplätzen und können eine große Entlastung darstellen:

➔ Bodengutachten für das Neubaugebiet

In Neubaugebieten wird oft ein allgemeines Bodengutachten, auch Baugrundgutachten, erstellt, das die Bodenbeschaffenheit der gesamten Fläche untersucht. Das Bodengutachten im Neubaugebiet gibt Ihnen Klarheit über die Tragfähigkeit und eventuelle Altlasten. Dadurch können Bauherren besser planen und Bauprobleme vermeiden.

➔ Erschließung der Grundstücke

Neubaugebiete zeichnen sich durch gut erschlossene Grundstücke aus. Die Erschließung der Grundstücke bedeutet, dass alle wichtigen Anschlüsse wie Wasser, Strom, Abwasser und Internet bereits vorhanden sind. So entfällt der aufwändige Erschließungsprozess für Bauherren, wodurch die häufig hohen Erschließungskosten gespart werden können.

➔ Infrastruktur in Neubaugebieten

Neubaugebiete bieten eine moderne Infrastruktur. Sie liegen oft in der Nähe von Schulen, Kindergärten und Einkaufsmöglichkeiten. Außerdem ist die Infrastruktur in Neubaugebieten häufig auf die Bedürfnisse von Familien zugeschnitten und macht das Leben dort besonders attraktiv. Bis die Infrastruktur in einem Neubaugebiet fertiggestellt ist, kann es jedoch etwas dauern, da die einzelnen Maßnahmen aus finanziellen Gründen häufig nicht gleichzeitig durchgeführt werden. In der Regel beträgt die Bauzeit der Infrastruktur mehrere Monate, kann aber in bestimmten Fällen auch Jahre andauern.

Vor- und Nachteile von Neubaugebieten im Überblick

Vorteile von NeubaugebietenNachteile von Neubaugebieten
Gut erschlossene GrundstückeEventuell höhere Nebenkosten durch Erschließung
Moderne InfrastrukturBaulärm während der Bauphase von Infrastruktur und Co.
Zentrale Lage an Schulen, Kindergärten und öffentlichen VerkehrsmittelnGeringe Verfügbarkeit von Grundstücken
Neubaugebiet oft in attraktiven LagenKleinere Grundstücke und weniger Grünflächen
WertsteigerungspotenzialHöhere Grundstückspreise
Gut planbare BauabläufeZwang zur Einhaltung des Bebauungsplans
Klar geregelte BauvorschriftenWenig Individualität bei der Gestaltung
Häufige Unterstützung moderner BaustoffeWeniger Freiheiten bei der Wahl von Baumaterialien
Günstigere Kosten durch gemeinsame ErschließungLange Wartezeiten bis zur Fertigstellung

Grundstück im Neubaugebiet kaufen – darauf sollten Sie achten

Ein Grundstück in einem Neubaugebiet zu kaufen, bringt zahlreiche Vorteile mit sich, doch es gibt auch einige Aspekte, die Sie unbedingt beachten sollten. Eine gründliche Prüfung und Vorbereitung sind entscheidend, um langfristig Freude an Ihrem neuen Zuhause zu haben. Auf die folgenden Dinge sollten Sie bei einem Grundstück in Neubaugebieten achten, damit Ihr künftiges Heim auch wirklich Ihren Bedürfnissen und Wünschen gerecht wird:

  1. Erschließung: Stellen Sie sicher, dass das Grundstück vollständig erschlossen ist. Das bedeutet, dass Anschlüsse für Strom, Wasser, Abwasser, Internet und Gas vorhanden sind. Fehlen Erschließungen, können zusätzliche Kosten auf Sie zukommen, die Ihre Planung beeinträchtigen.
  2. Bebauungsplan: Informieren Sie sich über den Bebauungsplan. Dieser legt fest, wie das Grundstück genutzt werden darf, welche Gebäudehöhen und Abstände einzuhalten sind und ob es bestimmte Vorgaben für Dachform oder Materialien gibt.
  3. Bodenbeschaffenheit: Prüfen Sie die Bodenverhältnisse mithilfe eines Bodengutachtens. Das Bodengutachten des Neubaugebiets existiert oft bereits, da es für die gesamte Fläche erstellt wurde. Besonders wichtig ist dies, um die Tragfähigkeit des Bodens und eventuelle Altlasten zu bewerten, die zusätzliche Kosten oder Bauprobleme verursachen könnten.
  4. Lage und Infrastruktur: Achten Sie auf die Lage des Grundstücks und auch des gesamten Neubaugebiets. Überlegen Sie, wie nah Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte und öffentliche Verkehrsmittel sind. Eine gute Infrastruktur erhöht den Wohnkomfort und den Wiederverkaufswert des Grundstücks.
  5. Nachbarschaft: Überprüfen Sie, welche Art von Bebauung in der Umgebung geplant ist. So können Sie sicherstellen, dass Sie später keine unangenehmen Überraschungen durch nicht gewünschte Nachbargebäude erleben.
  6. Preis und Nebenkosten: Kalkulieren Sie neben dem Kaufpreis auch die Nebenkosten beim Grundstückskauf wie Grunderwerbsteuer, Notarkosten und Erschließungskosten. Planen Sie ausreichend Budget ein, um finanzielle Engpässe zu vermeiden und das Projekt sicher zu realisieren.

FAQ zu Neubaugebiet: Vor- & Nachteile für den Hausbau

Wie lange dauert die Erschließung eines Neubaugebiets?
Die Erschließung eines Neubaugebiets kann zwischen 6 Monaten und 2 Jahren dauern, abhängig von der Größe des Gebiets, der vorhandenen Infrastruktur und den behördlichen Genehmigungen. Faktoren wie Witterung, Bodenbeschaffenheit und die Verfügbarkeit von Baufirmen können die Dauer zusätzlich beeinflussen.
Welche Häuser zählen als Neubau?
Als Neubau gelten Häuser, die entweder frisch errichtet oder maximal 5 Jahre alt sind und noch nicht bewohnt wurden. Sie entsprechen den neuesten Bauvorschriften und Standards in Bezug auf Energieeffizienz, Schallschutz und Sicherheitsanforderungen, wodurch sie besondere Förderungen und steuerliche Vorteile genießen können.
Was kostet die Erschließung eines Baugrundstücks?
Die Erschließungskosten eines Baugrundstücks liegen in der Regel zwischen 30 und 90 Euro pro Quadratmeter. Sie umfassen den Anschluss an Strom, Wasser, Abwasser, Gas und Telekommunikation sowie den Bau von Straßen und Gehwegen, können aber regional stark variieren.
Letzte Aktualisierung: 28.01.2025