Grundstück verkaufen: Ablauf, Kosten, Steuern & Tipps

Grundstück verkaufen

Sie möchten ein Grundstück verkaufen, das sie geerbt haben oder für das Sie selbst keine Verwendung finden? Der Grundstücksverkauf hält viel Geld für Eigentümer bereit. Doch ohne das nötige Wissen über Ablauf, Kosten und steuerliche Aspekte, wie beispielsweise der Spekulationssteuer, laufen Sie Gefahr, nicht das Maximum an Gewinn auf dem Verkauf Ihres Grundstücks herauszuholen.

In diesem Beitrag erfahren Sie alles über den Ablauf beim Grundstücksverkauf, wichtige Unterlagen, mögliche Kosten und vieles mehr. Außerdem verraten wir, was Sie beachten müssen, wenn Sie Ihr Grundstück privat oder mit Makler verkaufen.

Das Wichtigste kurz erklärt

  • Der Ablauf beim Grundstücksverkauf erfordert eine notarielle Beurkundung und die Eintragung im Grundbuch. Er kann nicht vom Verkäufer allein durchgeführt werden.
  • Beim Verkauf eines Grundstücks fallen Notarkosten, Maklergebühren und gegebenenfalls Steuern an.
  • Die Spekulationssteuer bei Grundstücken gilt, wenn Sie das Grundstück innerhalb von 10 Jahren verkaufen und dabei einen Gewinn erzielen.
  • Wenn Sie Ihr Grundstück privat verkaufen, müssen alle relevanten Unterlagen wie Grundbuchauszug und Flurkarte bereitgestellt werden.

Grundstück verkaufen: Erste Schritte für die richtige Vorbereitung

Der Verkauf eines Grundstücks erfordert eine sorgfältige Vorbereitung, um rechtliche Sicherheit zu gewährleisten und den bestmöglichen Preis zu erzielen. Ein gut geplanter Grundstücksverkauf spart Zeit, reduziert Risiken und erhöht die Chancen auf einen schnellen und erfolgreichen Abschluss. Zu den wichtigsten Schritten gehören das Einholen eines aktuellen Grundbuchauszugs, die Prüfung der Bebaubarkeit sowie eine mögliche Bauvoranfrage. Gerade bei einem unbebauten Grundstück kann eine präzise Vorbereitung erhebliche Vorteile bieten. Wer ein Grundstück verkaufen möchte, sollte zudem überlegen, ob es sinnvoll ist, das Grundstück vorab zu teilen und dann zu verkaufen. Außerdem sollten Sie abwägen, ob der Grundstücksverkauf privat oder über einen Makler stattfinden soll.

1. Grundbuchauszug anfordern

Ein Grundbuchauszug ist ein amtliches Dokument, das alle wichtigen Informationen über das Grundstück enthält – darunter Eigentumsverhältnisse, Belastungen und Grundschulden. Der Grundbuchauszug gibt Auskunft darüber, ob das Grundstück frei von Rechten Dritter ist oder ob etwaige Belastungen den Verkauf erschweren könnten. Wer einen Grundstücksverkauf plant, sollte diesen frühzeitig beantragen, da potenzielle Käufer oder auch Banken ihn zur Prüfung benötigen. Liegt das Dokument vor, lassen sich Unklarheiten schnell klären, was Verzögerungen im Verkaufsprozess verhindert. Zudem können Sie als Verkäufer so gezielt auf Fragen von Kaufinteressenten eingehen und Vertrauen schaffen.

2. Bebaubarkeit des zu verkaufenden Grundstücks prüfen

Die Bebaubarkeit eines Grundstücks bestimmt maßgeblich seinen Wert. Ein potenzieller Käufer möchte wissen, welche Art von Bebauung möglich ist – dazu zählen zulässige Gebäudearten, die Anzahl der Wohneinheiten sowie baurechtliche Vorgaben. Wer ein Grundstück verkaufen möchte, sollte daher frühzeitig prüfen, ob und in welchem Umfang es bebaubar ist. Die wichtigste Grundlage bildet der Bebauungsplan der Gemeinde, der Aufschluss über Bauvorschriften gibt. Gibt es keinen Bebauungsplan, ist die Zulässigkeit nach § 34 oder § 35 BauGB zu beurteilen. Ein Verkäufer, der sich über die Bebaubarkeit informiert, kann gezielt Kaufinteressenten ansprechen und den Verkaufsprozess erheblich beschleunigen.

3. Mehr Sicherheit dank der Bauvoranfrage

Eine Bauvoranfrage ist ein formloser Antrag bei der zuständigen Baubehörde, mit dem geklärt wird, ob ein bestimmtes Bauvorhaben auf dem Grundstück realisierbar ist. Diese Voranfrage ist insbesondere dann sinnvoll, wenn der Bebauungsplan keine eindeutigen Regelungen enthält oder Unsicherheiten bestehen. Die Behörde prüft in diesem Fall, ob das geplante Bauvorhaben grundsätzlich zulässig ist. Für Verkäufer eines Grundstücks bietet eine positiv beschiedene Bauvoranfrage einen großen Vorteil: Sie erhöht die Attraktivität des Grundstücks, da potenzielle Käufer eine höhere Planungssicherheit haben. Das wiederum kann den Verkaufspreis erhöhen und den gesamten Verkaufsprozess beschleunigen.

Welche Art Grundstück möchten Sie verkaufen?

Nicht jedes Grundstück ist gleich – und das hat erhebliche Auswirkungen auf den Verkaufsprozess. Je nachdem, ob Sie ein Baugrundstück, ein Gartengrundstück oder sogar Brachland veräußern möchten, unterscheiden sich Zielgruppen, Preise und rechtliche Rahmenbedingungen. Während voll erschlossenes Bauland oft schnell einen Käufer findet, kann sich der Verkauf von Bauerwartungsland oder Brachland schwieriger gestalten. Wer sein Grundstück verkaufen möchte, sollte deshalb genau wissen, welche Grundstücksart er besitzt und welche Besonderheiten beim Grundstücksverkauf zu beachten sind. Das Wissen über die Grundstücksart hilft dabei, den passenden Käufer zu finden und den Verkaufsprozess optimal vorzubereiten – sei es für einen privaten Verkauf oder den Verkauf über einen Makler.

Bauland verkaufen

Bauland oder auch Baugrund ist bereits als Baugrundstück ausgewiesen und oft voll erschlossen, also mit Wasser-, Strom- und Abwasseranschlüssen versehen. Besonders Bauträger, Investoren und Privatpersonen mit Bauvorhaben interessieren sich für diese Grundstücksart. Der Grundstücksverkauf erfolgt meist zu einem hohen Preis, da keine grundlegenden Genehmigungen mehr erforderlich sind. Ein gültiger Bebauungsplan beschleunigt den Verkauf zusätzlich.

Brachland verkaufen

Brachland ist ein ungenutztes Grundstück, das weder landwirtschaftlich noch baulich genutzt wird. Es kann sich beispielsweise um eine unbebaute Fläche handeln, die über die Jahre verwildert ist. Käufer sind oft Unternehmen oder Kommunen, die an einer Umnutzung interessiert sind. Die Herausforderung beim Verkauf eines solchen Grundstücks liegt in der potenziell aufwendigen Erschließung oder Sanierung.

Bebautes Grundstück verkaufen

Ein bebautes Grundstück umfasst eine oder mehrere Immobilien, die bereits darauf errichtet wurden. Hier kommen private Käufer, Investoren oder Projektentwickler infrage, je nach Art und Zustand der Bebauung. Der Grundstücksverkauf ist oft komplexer, da sowohl der Wert des Grundstücks als auch der darauf befindlichen Gebäude berücksichtigt werden muss.

Bauerwartungsland verkaufen

Bauerwartungsland ist aktuell noch kein Bauland, aber es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass es künftig als solches ausgewiesen wird. Die Käufergruppe umfasst Investoren, Projektentwickler und langfristig orientierte Käufer. Der Verkauf kann lukrativ sein, allerdings müssen Verkäufer oft mit längeren Verkaufszeiten rechnen, da die endgültige Umwidmung in Bauland ungewiss ist.

Rohbauland verkaufen

Rohbauland ist für eine spätere Bebauung vorgesehen, aber noch nicht vollständig erschlossen. Die Zielgruppe besteht vor allem aus Bauträgern und Investoren, die bereit sind, die Kosten für die Erschließung zu übernehmen. Der Verkaufspreis liegt in der Regel zwischen dem von Bauerwartungsland und voll erschlossenem Bauland.

Gartengrundstück verkaufen

Ein Gartengrundstück ist ein unbebautes Grundstück, das meist zur Freizeitnutzung oder für den Anbau von Obst und Gemüse genutzt wird. Käufer von Garten- bzw. Freizeitgrundstücken sind oft Privatpersonen, die nach Erholung suchen, aber auch Kleingartenvereine. Beim Verkauf eines Gartengrundstücks sind mögliche Pachtverhältnisse oder Nutzungsrechte zu beachten.

Den passenden Käufer für Ihr Grundstück finden
Um den richtigen Käufer für Ihr Grundstück zu finden, sollten Sie zuerst die Zielgruppe genau definieren – ist Ihr Grundstück für Investoren, Privatpersonen oder Gewerbetreibende interessant? Zudem hilft ein gut aufbereiteter Verkaufsexposé mit allen relevanten Informationen wie Erschließungsstand, Nutzungsrechte und Bebauungsmöglichkeiten. Je transparenter die Angaben sind, desto schneller gelingt der Verkauf.

Grundstückswert für den Verkauf berechnen

Der Wert eines Grundstücks ist eine entscheidende Grundlage für einen erfolgreichen Verkauf. Dabei ergibt sich der Grundstückswert aus verschiedenen Faktoren, darunter die Grundstücksgröße, der Bodenrichtwert und mögliche Belastungen im Grundbuch. Der Bodenrichtwert gibt eine erste Orientierung, da er den durchschnittlichen Quadratmeterpreis für Grundstücke in einer bestimmten Lage widerspiegelt. Dieser Wert wird von den Gutachterausschüssen der jeweiligen Gemeinde oder Stadt veröffentlicht.

Die Berechnung des Grundstückswerts kann mit folgender Formel erfolgen:

Grundstückswert = Grundstücksfläche (m²) × Bodenrichtwert (€/m²) - Belastungen aus dem Grundbuch

Beispiel:

Ein Grundstück mit 500 m² und einem Bodenrichtwert von 300 €/m² hätte einen Wert von:
500 m² × 300 €/m² = 150.000 €

Sind jedoch noch Belastungen wie ein Erbbaurecht oder eine Grundschuld im Grundbuch eingetragen, kann der Wert entsprechend sinken. In diesem Fall sollte eine Wertermittlung durch einen Sachverständigen in Betracht gezogen werden, insbesondere wenn das Grundstück besondere Eigenschaften hat.

Ist Grundstückswert gleich Verkaufspreis?
Der Grundstückswert ist nicht automatisch der Verkaufspreis. Der ermittelte Wert dient als Basis, während der tatsächliche Verkaufspreis je nach Nachfrage, Marktlage und Verhandlungsspielraum höher oder niedriger ausfallen kann. Verkäufer sollten den Preis strategisch festlegen, um genug Spielraum für Verhandlungen zu haben.

Verkaufspreis für Ihr Grundstück festlegen

Der Verkaufspreis sollte auf dem ermittelten Grundstückswert basieren, aber zusätzlich Faktoren wie Marktsituation, Nachfrage und Verhandlungsstrategie berücksichtigen. Ein höherer Preis kann angesetzt werden, wenn das Grundstück besondere Vorzüge hat, beispielsweise eine begehrte Lage oder eine genehmigte Bebauung.

Eine einfache Formel zur Festlegung des Verkaufspreises lautet:

Verkaufspreis = Grundstückswert + Verhandlungspuffer + Marktaufschlag

Der Verhandlungspuffer beträgt meist 5 - 10 %, um Preisnachlässe einräumen zu können, ohne unter Wert zu verkaufen. Der Marktaufschlag variiert je nach Lage und Nachfrage – in stark nachgefragten Gebieten können es 10 bis 20 % sein.

Beispiel:

Ein Grundstück mit einem ermittelten Wert von 150.000 € soll verkauft werden. Wird ein Puffer von 10 % eingeplant (15.000 €) und ein Marktaufschlag von 10 % hinzugefügt (15.000 €), ergibt sich ein Verkaufspreis von 180.000 €.

Wer ein Grundstück verkaufen möchte, sollte den Verkaufspreis strategisch anpassen, um einen realistischen, aber attraktiven Preis für Käufer zu erzielen. Eine professionelle Marktanalyse oder ein Makler können dabei helfen, den bestmöglichen Preis zu erzielen.

Dokumente für den Grundstücksverkauf: Diese Unterlagen sind für Verkäufer wichtig

Ein erfolgreicher Grundstücksverkauf setzt eine sorgfältige Vorbereitung voraus – und dazu gehört vor allem die Bereitstellung der richtigen Dokumente. Wer sein Grundstück verkaufen möchte, muss nachweisen können, dass er der rechtmäßige Eigentümer ist und dem Käufer alle relevanten Informationen bereitstellen. Einige Unterlagen sind gesetzlich vorgeschrieben, andere sind optional, können den Verkaufsprozess jedoch erheblich erleichtern und den Preis positiv beeinflussen.

Pflichtdokumente für den Grundstücksverkauf

  • Grundbuchauszug: Der Grundbuchauszug gibt Auskunft über den Eigentümer, bestehende Belastungen sowie eingetragene Rechte wie Wege- oder Wohnrechte. Er ist unerlässlich für den Kaufvertrag und sollte möglichst aktuell sein, um Verzögerungen zu vermeiden.
  • Flurkarte (Liegenschaftskarte): Die Flurkarte zeigt die exakte Lage und die Grenzen des Grundstücks. Käufer und Notar benötigen dieses Dokument zur genauen Identifikation des Grundstücks, insbesondere bei einem unbebauten Grundstück oder wenn Sie ein Grundstück teilen und verkaufen.
  • Bodenrichtwertauskunft: Der Bodenrichtwert dient als Orientierung für den Grundstückswert. Er kann von den Gutachterausschüssen der jeweiligen Gemeinde angefordert werden und hilft bei der realistischen Preisgestaltung.
  • Bebauungsplan (falls vorhanden): Ein Bebauungsplan gibt vor, welche Art von Bebauung auf dem Grundstück zulässig ist. Käufer, die ein Bauprojekt planen, benötigen diese Information, um die Nutzungsmöglichkeiten besser einschätzen zu können.
  • Altlastenauskunft: Eine Altlastenauskunft bestätigt, ob das Grundstück umweltrechtlich belastet ist, beispielsweise durch frühere industrielle Nutzung. Ohne die Auskunft über Altlasten kann es zu Unsicherheiten und Kaufpreisabschlägen kommen.
  • Erbschein oder Grundbuchberichtigung (bei geerbten Grundstücken): Wenn das Grundstück durch eine Erbschaft erworben wurde, muss der Verkäufer seine Erbberechtigung nachweisen. Falls die Grundbuchberichtigung noch nicht erfolgt ist, sollte sie vor dem Verkauf vorgenommen werden.
  • Teilungsgenehmigung (bei geteilten Grundstücken): Falls das Grundstück vor dem Verkauf geteilt wurde, ist eine behördliche Genehmigung erforderlich. Ohne eine Teilungserklärung kann der neue Eigentümer nicht als eigenständiger Grundstücksbesitzer ins Grundbuch eingetragen werden.
  • Steuerliche Nachweise (Spekulationssteuer bei Grundstücken): Bei einem Verkauf innerhalb von zehn Jahren nach dem Erwerb kann die Spekulationssteuer bei Grundstücken anfallen. Ein Nachweis über das Kaufdatum und eventuelle Nutzung zu eigenen Wohnzwecken kann helfen, eine Steuerpflicht zu klären oder zu vermeiden.

Optionale Dokumente für einen besseren Verkauf von Grundstücken

  • Bauvorbescheid oder Bauvoranfrage: Ein positiver Bauvorbescheid bestätigt, dass eine Bebauung möglich ist, auch wenn kein Bebauungsplan vorliegt. Dies kann den Verkaufswert erheblich steigern.
  • Erschließungsnachweis: Eine Bescheinigung über bereits vorhandene Erschließungen (Wasser, Abwasser, Strom, Gas, Straße) erhöht die Attraktivität des Grundstücks. Käufer wissen dann, dass keine zusätzlichen Erschließungskosten anfallen.
  • Luftbilder oder Grundstücksaufnahmen: Hochwertige Luftaufnahmen oder Fotos können helfen, das Grundstück besser zu präsentieren. Besonders bei einem privaten Grundstücksverkauf oder wenn Sie Bauerwartungsland verkaufen, kann dies die Kaufentscheidung positiv beeinflussen.
  • Kaufvertragsentwurf: Ein vorab mit dem Notar erstellter Entwurf des Kaufvertrags kann den Verkaufsprozess beschleunigen. Dies zeigt Käufern, dass der Verkäufer gut vorbereitet ist und schafft Vertrauen.

Grundstücksverkauf Ablauf

Grundstücksverkauf Ablauf: Diese Vorgehensweise ist typisch

Wer ein Grundstück verkaufen möchte, sollte sich frühzeitig mit dem Ablauf vertraut machen. Ein Grundstücksverkauf ist ein mehrstufiger Prozess, der eine gute Planung und Vorbereitung erfordert. Hier finden Sie eine typische Vorgehensweise, die Ihnen hilft, den Verkauf effizient und rechtssicher abzuwickeln.

  1. Grundstück und Verkaufsabsicht prüfen: Bevor der Verkauf eines Grundstücks startet, sollten Sie klären, ob es Hindernisse gibt. Dazu zählen Belastungen im Grundbuch, Altlasten oder Baubeschränkungen. Auch steuerliche Aspekte wie die Spekulationssteuer bei Grundstücken sollten geprüft werden, um finanzielle Überraschungen zu vermeiden.
  2. Wichtige Unterlagen beschaffen: Für einen reibungslosen Grundstücksverkauf sind Dokumente wie Grundbuchauszug, Flurkarte und Bebauungsplan essenziell. Falls Sie das Grundstück ohne Makler verkaufen, müssen Sie sich selbst um die Beschaffung kümmern. Diese Unterlagen schaffen Transparenz und beschleunigen den Verkaufsprozess.
  3. Grundstückswert und Verkaufspreis festlegen: Der Wert des Grundstücks kann durch den Bodenrichtwert, Gutachten oder Vergleichsangebote bestimmt werden. Möchten Sie Ihr Grundstück privat verkaufen, ist eine realistische Preisgestaltung entscheidend. Beachten Sie dabei Verhandlungsspielräume und mögliche Erschließungskosten, die Käufer berücksichtigen müssen.
  4. Verkaufsstrategie wählen: Makler oder privat verkaufen: Sie können das Grundstück privat, also ohne Makler, verkaufen oder einen auf Ihre Grundstücksart spezialisierten Immobilienmakler beauftragen. Ein Makler übernimmt die Vermarktung, kostet aber eine Provision. Wer den Grundstücksverkauf privat abwickelt, spart diese Gebühren, muss sich aber selbst um die Vermarktung kümmern.
  5. Käufer finden und Verhandlungen führen: Die Käufersuche erfolgt über Inserate, Netzwerke oder Makler. Sobald ein Interessent gefunden ist, folgen Besichtigungen und Preisverhandlungen. Hierbei sollten Sie den gewünschten Mindestpreis und eventuelle Nebenkosten im Blick behalten. Besonders, wenn Sie ein Grundstück teilen und verkaufen, kann es zu längeren Verhandlungen kommen.
  6. Notartermin vorbereiten und Kaufvertrag erstellen: Der Notar erstellt den Kaufvertragsentwurf. Käufer und Verkäufer prüfen diesen im Anschluss sorgfältig. Falls das Grundstück ohne Makler verkauft wird, sollten Sie sich selbst intensiv mit den Vertragsinhalten beschäftigen. Änderungen oder offene Punkte werden vor dem Notartermin geklärt.
  7. Notarielle Beurkundung des Kaufvertrags: Der finale Kaufvertrag wird beim Notar unterzeichnet. Der Käufer zahlt die Notarkosten beim Grundstückskauf, sofern keine andere Vereinbarung getroffen wurde. Ab diesem Zeitpunkt ist der Verkauf rechtsverbindlich, die Übergabe erfolgt jedoch erst nach vollständiger Zahlung des Kaufpreises.
  8. Zahlung des Kaufpreises und Eigentumsübertragung: Nach der Beurkundung wird der Kaufpreis auf das Konto des Verkäufers überwiesen. Der Notar beantragt die Eigentumsumschreibung im Grundbuch. Sobald die Umschreibung erfolgt ist, gilt der Grundstücksverkauf als abgeschlossen, und der Käufer ist der neue Eigentümer.
  9. Übergabe des Grundstücks an den Käufer: Nach Zahlung und Grundbucheintrag wird das Grundstück offiziell übergeben. Falls es sich um ein bebautes Grundstück handelt, sollten Schlüssel oder relevante Unterlagen ebenfalls überreicht werden. Käufer und Verkäufer sollten ein Übergabeprotokoll erstellen, um eventuelle spätere Streitigkeiten zu vermeiden.
Hinweis
Ein Grundstücksverkauf erfordert eine strukturierte Vorgehensweise. Je besser Sie vorbereitet sind, desto reibungsloser verläuft der Prozess – unabhängig davon, ob Sie das Grundstück privat verkaufen oder mit einem Makler zusammenarbeiten

Tipps zur Besichtigung beim Grundstücksverkauf

Eine Grundstücksbesichtigung unterscheidet sich deutlich von der Besichtigung eines Hauses oder einer Wohnung. Da es keine Innenräume gibt, stehen andere Faktoren im Mittelpunkt – insbesondere die Lage, die Umgebung und die Möglichkeiten der Bebauung. Wer sein Grundstück verkaufen möchte, sollte potenziellen Käufern einen guten ersten Eindruck vermitteln. Dazu gehört, das Grundstück vor der Besichtigung aufzuräumen, mögliche Zufahrtswege freizuhalten und für eine angenehme Atmosphäre zu sorgen.

Interessenten möchten oft wissen, welche Bebauungsmöglichkeiten bestehen und ob bereits Anschlüsse für Wasser, Strom oder Abwasser vorhanden sind. Besonders, wenn Sie ein unbebautes Grundstück verkaufen, sind Informationen zum Bodenrichtwert, der Erschließung und dem Bebauungsplan entscheidend.

Beim Verkauf eines Grundstücks ohne Makler sollten Sie sich gut auf Fragen der Interessenten vorbereiten und alle relevanten Dokumente bereithalten. Wer ein Bauerwartungsland verkaufen möchte, sollte klären, wann eine Bebauung realistisch möglich ist. Für den Verkauf eines Gartengrundstücks sollten Sie wissen, ob es zu Bauland umgewandelt werden kann. Ein durchdachter Ablauf beim Grundstücksverkauf sorgt für eine professionelle und erfolgreiche Besichtigung.

Grundstück verkaufen: Worauf kommt es bei der Kaufpreisverhandlung an?

Beim Verkauf eines Grundstücks ist die Kaufpreisverhandlung ein entscheidender Schritt, um einen fairen und marktgerechten Preis zu erzielen. Eine gute Vorbereitung ist essenziell: Verkäufer sollten den aktuellen Marktwert ihres Grundstücks kennen, realistische Preisvorstellungen haben und Argumente für den geforderten Preis bereithalten. Auch eine Strategie für Verhandlungen hilft, um nicht unter Wert zu verkaufen.

Eine Möglichkeit, den besten Preis zu erzielen, ist das Bieterverfahren. Dabei geben mehrere Interessenten Gebote ab, und der Höchstbietende erhält den Zuschlag. Dieses Verfahren kann sich lohnen, wenn eine hohe Nachfrage besteht. Alternativ kann der Verkäufer eine klassische Verhandlung führen oder direkt einen Festpreis ansetzen.

Wer sein Grundstück ohne Makler verkaufen möchte, sollte sich gut auf Gespräche mit Kaufinteressenten vorbereiten. Beim privaten Grundstücksverkauf ist es wichtig, nicht vorschnell auf ein Angebot einzugehen, sondern den Markt zu beobachten und verschiedene Optionen abzuwägen. So können Sie den bestmöglichen Preis für Ihr Grundstück erzielen.

Kaufvertrag bei Grundstücken richtig aufsetzen

Beim Verkauf eines Grundstücks darf der Verkäufer den Kaufvertrag nicht selbst aufsetzen, da Grundstücksverkäufe in Deutschland zwingend notariell beurkundet werden müssen. Der Notar erstellt den Vertrag auf Grundlage der getroffenen Vereinbarungen zwischen Käufer und Verkäufer. Verkäufer können jedoch eine juristische Vorprüfung durch einen Anwalt oder Immobilienexperten veranlassen, um sicherzustellen, dass ihre Interessen gewahrt bleiben.

Der Grundstücksverkauf erfordert einen präzise formulierten und rechtskonformen Kaufvertrag. Fehler oder unvollständige Angaben können zu Verzögerungen oder sogar zur Unwirksamkeit des Vertrags führen. Wer sein Grundstück privat verkaufen möchte, sollte sich daher frühzeitig um die notwendigen Unterlagen kümmern und den Notartermin gut vorbereiten.

Diese Inhalte sollten Sie beim Kaufvertrag besonders beachten:

  • Vertragsparteien: Namen, Adressen und Geburtsdaten von Käufer und Verkäufer.
  • Daten des Grundstücks: Grundbuchdaten, Flurnummer, Lage und Größe des Grundstücks.
  • Kaufpreis und Zahlungsmodalitäten: Höhe des Kaufpreises, Zahlungsfrist und Bankverbindung.
  • Belastungen im Grundbuch: Informationen zu bestehenden Grundschulden, Hypotheken oder Dienstbarkeiten.
  • Übergabetermin und Besitzübergang: Zeitpunkt, zu dem der Käufer das Grundstück übernimmt.
  • Haftungsausschlüsse: Regelungen zur Haftung für Mängel oder Altlasten.
  • Notarkosten und Grunderwerbsteuer: Regelung, wer welche Kosten übernimmt.
  • Was noch beim Grundstücksverkauf zu beachten ist: Hinweise zu behördlichen Genehmigungen, Vorkaufsrechten oder Erschließungskosten.

Kosten beim Grundstücksverkauf: Mit diesen Ausgaben müssen Verkäufer rechnen

Ein Grundstücksverkauf ist mit verschiedenen Kosten verbunden – sowohl für den Käufer als auch für den Verkäufer. Während Käufer unter anderem die Grunderwerbsteuer und Notarkosten tragen, können für den Verkäufer Steuern, Maklerprovisionen und Gebühren für notwendige Dokumente anfallen. Auch die Spekulationssteuer bei Grundstücken kann eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen, insbesondere wenn der Verkauf innerhalb der Spekulationsfrist erfolgt. Wer ein Grundstück privat verkaufen möchte, sollte frühzeitig alle Kosten kalkulieren, um unerwartete finanzielle Verpflichtungen zu vermeiden.

KostenartDurchschnittliche Kosten
Maklerprovision (falls ein Makler beauftragt wird)3 - 7 % des Verkaufspreises (je nach Bundesland)
Notarkosten für Löschung einer Grundschuldca. 0,2 - 0,5 % der Grundschuld
Vorfälligkeitsentschädigung für eine laufende Finanzierungindividuell, abhängig von Kreditvertrag
Kosten für Dokumente (z. B. Grundbuchauszug, Flurkarten)ca. 20 - 200 €
Spekulationssteuer (falls Spekulationsfrist nicht erfüllt ist)bis zu 45 % des Gewinns (abhängig vom persönlichen Steuersatz)

Anfallende Steuern, wenn Sie ein Grundstück verkaufen

Beim Verkauf eines Grundstücks können verschiedene Steuern anfallen, die den Gewinn erheblich schmälern. Die wichtigste ist die Spekulationssteuer, die auf den Verkaufsgewinn erhoben wird, wenn das Grundstück innerhalb von zehn Jahren nach dem Erwerb veräußert wird.

Zudem kann für Gewerbetreibende oder Investoren eine Gewerbesteuerpflicht entstehen, wenn der Verkauf als gewerblicher Grundstückshandel eingestuft wird. In manchen Fällen ist auch die Umsatzsteuer relevant, beispielsweise wenn es sich um einen gewerblichen Verkäufer handelt oder wenn das Grundstück mit einer laufenden Vermietung verkauft wird.

Spekulationssteuer bei Grundstücken

Die Spekulationssteuer bei Grundstücken ist eine Einkommensteuer auf den erzielten Verkaufsgewinn, wenn das Grundstück innerhalb von zehn Jahren nach dem Kauf veräußert wird. Sie fällt an, weil der Staat verhindern möchte, dass Immobilien als kurzfristige Spekulationsobjekte genutzt werden.

Die Höhe der Steuer richtet sich nach dem persönlichen Einkommensteuersatz und kann bis zu 45 % betragen. Entscheidend ist dabei die Differenz zwischen dem ursprünglichen Kaufpreis und dem erzielten Verkaufspreis, abzüglich anerkannter Kosten wie Notargebühren und Maklerprovisionen. Eine Ausnahme gibt es, wenn das Grundstück selbst genutzt wurde – dann entfällt die Spekulationssteuer unter bestimmten Bedingungen. Besonders bei einem spekulationssteuerpflichtigen Baugrundstück kann dies zu hohen Steuerzahlungen führen, weshalb eine strategische Planung sinnvoll ist.

Steuern sparen beim Grundstücksverkauf

  • Spekulationsfrist abwarten: Wer ein Grundstück mindestens zehn Jahre lang besitzt, zahlt beim Verkauf keine Spekulationssteuer. Eine frühzeitige Planung hilft, diese Frist optimal zu nutzen.
  • Verkauf an nahe Angehörige prüfen: Der Verkauf an Ehepartner oder Kinder kann steuerlich günstiger sein, insbesondere wenn eine Schenkung oder Teilübertragung in Betracht gezogen wird.
  • Reinvestition von Gewinnen: In einigen Fällen lassen sich Steuerzahlungen reduzieren, indem der Verkaufsgewinn in eine neue Immobilie oder ein anderes Grundstück investiert wird.
  • Kosten steuermindernd ansetzen: Notarkosten, Maklerprovisionen und Investitionen in das Grundstück können den zu versteuernden Gewinn senken. Eine detaillierte Dokumentation der Ausgaben ist hier essenziell.
  • Gewerbesteuer vermeiden: Wer regelmäßig Grundstücke verkauft, kann als gewerblicher Händler eingestuft werden und muss Gewerbesteuer zahlen. Eine klare Abgrenzung zwischen privatem und gewerblichem Handel hilft, unnötige Steuerlasten zu vermeiden.

Grundstück verkaufen mit oder ohne Makler?

Beim Verkauf eines Grundstücks haben Sie grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Sie können das Grundstück privat verkaufen oder einen Grundstücksmakler beauftragen. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, die gut abgewogen werden sollten.

Grundstück privat verkaufen

Vorteile des privaten VerkaufsNachteile des privaten Verkaufs
Keine Maklerprovision: Da keine Maklergebühren anfallen, bleibt der gesamte Verkaufserlös bei Ihnen.Hoher Zeitaufwand: Die Organisation von Inseraten, Besichtigungen und Verhandlungen erfordert viel Aufwand.
Volle Kontrolle: Sie bestimmen selbst über den Preis, den Verkaufsprozess und die Verhandlungen.Erfahrungsmangel: Ohne Marktkenntnisse können Fehler bei der Preisgestaltung oder Vertragsabwicklung passieren.

Grundstück mit Makler verkaufen

Vorteile des Verkaufs mit MaklerNachteile des Verkaufs mit Makler
Professionelle Vermarktung: Makler verfügen über Erfahrung, ein großes Netzwerk und wissen, wie sie den bestmöglichen Preis erzielen.Maklerprovision: Diese liegt je nach Region zwischen 3 und 7 % des Verkaufspreises.
Entlastung für den Verkäufer: Der Makler übernimmt alle Aufgaben – von der Käufersuche bis zur Vertragsvorbereitung.Weniger Einfluss: Der Makler bestimmt die Verkaufsstrategie, was nicht immer den eigenen Vorstellungen entspricht.

Wann Sie einen Makler zum Grundstücksverkauf hinzuziehen sollten

Ein Grundstücksverkauf ohne Makler ist möglich, aber nicht immer die beste Wahl. In bestimmten Fällen kann ein erfahrener Makler den Verkaufsprozess erheblich erleichtern und für einen besseren Preis sorgen. Ein Makler ist empfehlenswert, wenn:

  • Sie keine Erfahrungen mit Grundstücksverkäufen haben und Fehler vermeiden möchten.
  • Der Grundstücksverkauf schnell und effizient abgewickelt werden soll.
  • Das Grundstück schwer zu verkaufen ist, beispielsweise bei eingetragenen Belastungen oder unklarer Bebaubarkeit.
  • Sie sich nicht mit Verhandlungen, Besichtigungen und der rechtlichen Abwicklung befassen möchten.
  • Sie das Grundstück zum bestmöglichen Preis verkaufen wollen und von der Marktkenntnis eines Profis profitieren möchten.

Wer dagegen Zeit und Marktkenntnisse mitbringt, kann sein Grundstück privat verkaufen und dabei die Maklerprovision sparen.

FAQ zu Grundstück verkaufen: Ablauf, Kosten, Steuern & Tipps

Wie ist der Ablauf bei einem privaten Grundstücksverkauf?
Der Ablauf beginnt mit der Bewertung des Grundstücks, dann folgt die Verhandlung und der Abschluss des Kaufvertrags, der notariell beurkundet wird. Nach Zahlung des Kaufpreises wird die Eigentumsübertragung beim Grundbuchamt eingetragen.
Was muss man beim Verkauf eines Grundstücks beachten?
Wichtig ist die Klärung von Baurechten, Belastungen und bestehender Verträge. Der Kaufvertrag muss notariell beurkundet werden, und es müssen alle relevanten Unterlagen wie Grundbuchauszug und Flurkarte vorliegen.
Welche Kosten fallen beim Verkauf eines Grundstücks an?
Neben Notarkosten und Grundbuchgebühren können Maklergebühren, gegebenenfalls Steuerabgaben (z. B. Spekulationssteuer) sowie Kosten für die Erstellung von Gutachten oder der Anpassung von Grundstücksgrenzen anfallen.
Für welchen Preis kann ich mein Grundstück verkaufen?
Der Verkaufspreis richtet sich nach der Lage, Größe, Erschließung und Nutzungsmöglichkeiten des Grundstücks. Eine Marktanalyse sowie eine Bewertung durch Experten wie Gutachter oder Immobilienmakler helfen, einen realistischen Preis festzulegen.
Wie finde ich einen Käufer für mein Grundstück?
Käufer finden sich über Immobilienportale, lokale Zeitungen oder Makler. Ein gezieltes Marketing, wie zum Beispiel Online-Werbung oder ein Schaufensterangebot, kann ebenfalls zur Käuferakquise beitragen.
Kann eine Erbengemeinschaft ein Grundstück verkaufen?
Ja, eine Erbengemeinschaft kann ein Grundstück verkaufen. Alle Miterben müssen jedoch zustimmen, und der Verkauf bedarf der rechtlichen Regelung durch notarielle Beurkundung, da jeder Miterbe mit seinen Erbanteilen beteiligt ist.
Kann ich ein Grundstück ohne Notar verkaufen?
Nein, der Verkauf eines Grundstücks ohne Notar ist nicht möglich. Die notarielle Beurkundung des Kaufvertrags ist gesetzlich vorgeschrieben, um den Kauf rechtlich gültig zu machen und die Eintragung ins Grundbuch zu ermöglichen.
Letzte Aktualisierung: 20.03.2025